Renata Alt führt Gespräche mit deutscher Minderheit
Die Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Nürtingen, Renata Alt, reiste vom 4. bis 8. Februar zu politischen Gesprächen in die slowakische und tschechische Republik. Gegenstand der Delegationsreise, die sie als Vorsitzende der Parlamentariergruppe Slowakei-Tschechien-Ungarn leitete, war auch die Situation der deutschen Minderheiten in den beiden Ländern. In Bratislava traf die FDP-Bundestagsabgeordnete unter anderem mit dem Leiter des Karpatendeutschen Museums, Dr. Ondrej Pöss, zusammen.
Renata Alt zeigte sich erfreut über die große Beliebtheit der deutschen Sprache in Tschechien, wo sich gut 40.000 Menschen zur deutschen Minderheit zählen: „Sprache verbindet. Es erleichtert die Verständigung und hilft, Gräben zu überwinden“, so Renata Alt. „Zudem fördert sie die vielen grenzüberschreitenden Kooperationen, die es schon heute in Polizei und Rettungswesen gibt. Aber auch die fortschreitende Normalisierung der Beziehung mit der Sudetendeutschen Landsmannschaft symbolisiert Fortschritt. Aus diesen Annäherungen profitieren wir als Gesellschaften immens.“
„Eine ähnliche Entwicklung würde ich mir für die Slowakei auch wünschen“ bekennt die FDP-Bundestagsabgeordnete. Obwohl die gut 6.000 Karpatendeutsche seit 1989 volle politische Rechte genießen, haben insbesondere jüngere Vertreter heute nur selten eine sprachliche Verbindung zu ihrer Volksgruppe. „Dadurch droht der Verlust von Brauchtum und Identität“, sorgt sich Renata Alt. „Ich appelliere an die slowakische Regierung, sich aktiv für Deutsch als zweite Fremdsprache einzusetzen und so die Zahl der Deutschlerner signifikant zu erhöhen.“
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde beiden Volksgruppen durch das Benes-Dekret Nr. 33 die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit aberkannt. Eine neue Heimat fanden die Vertriebenen u.a. im Kreis Esslingen. In Baden-Württemberg betreiben zahlreiche Vereine auf Landes-, Orts- und Kreisebene Brauchtumspflege, darunter 27 größere Vereinigungen der Sudetendeutschen.