Anfang März wurde der ehemalige russische Spion Sergej Skripal zusammen mit seiner Tochter in Salisbury, Großbritannien, vergiftet. Relativ schnell wurde klar, dass das verwendete Nervengift Nowitschok in der Sowjetunion entwickelt wurde. Mehrere westliche Länder wiesen, auch aus Solidarität mit Großbritannien, russische Diplomaten aus. Im Auswärtigen Ausschuss diskutierten wir mit Vertretern der Bundesregierung und des Bundesnachrichtendienstes, welche Indizien und Beweise für die Herkunft des Giftes vorliegen. Wichtig war auch zu hinterfragen, an welche Länder oder Organisationen das Nervengift geliefert worden sein könnte – in den 1990er Jahren wurde es beispielsweise dem BND zum Kauf angeboten.
Weitere Themen waren die Aktivitäten des Bundesnachrichtendienstes in Österreich und die Wahlen in der Türkei. Im geheim tagenden Ausschuss versuchten wir Auskünfte über das Vorgehen des BND und den Umfang der Abhöraktionen zu erfahren.
Beim Thema Türkei haben wir Freien Demokraten erneut klar gemacht, dass die EU-Beitrittsverhandlungen sofort gestoppt werden müssen. Die vorgezogenen Wahlen und die andauernde Einschränkung der Presse-, Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie die menschenrechtliche Situation zeugen von der Abkehr von Europa. Stattdessen sollte die Arbeit an einem Grundlagenvertrag begonnen werden: in der Energiepolitik, der Terrorbekämpfung, bei Umweltfragen oder in der Wissenschaft und Forschung ist eine Zusammenarbeit möglich und erstrebenswert.
Im Unterausschuss für Zivile Krisenprävention, Konfliktbearbeitung und vernetztes Handeln stand die Gewalt in Kamerun im Fokus. In dem westafrikanischen Land kommt es seit letztem Jahr zu gewaltsamen Protesten der englischsprachigen Minderheit. Die Regierung Kameruns lässt Demonstrationen mit aller Härte niederschlagen und klagt sogenannte Revolutionäre vor Militärgerichten an. Es wird von 400 Todesopfern, tausenden Verwundeten und 73 zerstörten Dörfern ausgegangen. 60.000 Menschen sollen das Land verlassen haben, 160.000 sind Binnenflüchtlinge. In unserem Antrag fordern wir daher die Bundesregierung auf, sich entschlossen für eine Beilegung des Konflikts einzusetzen und die deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Nachgang zu stärken.
Im Gespräch mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen besprachen wir die Anforderungen an die finanzielle und personelle Ausstattung von Projekten der zivilen Krisenprävention. NGOs spielen eine zentrale und ergänzende Rolle zu staatlichem Handel in der Beilegung und Nachbearbeitung von Konflikten. Es hat sich gezeigt, dass insbesondere starre Verwaltungsvorschriften einen großen Teil der Ressourcen binden, die andernfalls in Projekte fließen können. Eine Aufgabe des Unterausschusses wird es daher auch sein, hier Abhilfe zu schaffen und Mittel schneller zu verteilen.
Durch eine effizientere Entwicklungszusammenarbeit auf europäischer Ebene kann so auch der Migrationsdruck auf Europa gesenkt werden. Wenn wir dem Kontinent Zukunftschancen und Perspektiven bieten, können Fluchtursachen rechtzeitig vorgebeugt werden.