In einer hitzigen Debatte hat der Bundestag über den UN-Migrationspakt (GCM) diskutiert. Dabei haben wir uns gemeinsam mit CDU, CSU, SPD, Linken und Grünen hinter das Regelwerk gestellt. In der Debatte forderte unser Redner, NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration Joachim Stamp, ergänzend zum Migrationspakt auch ein Einwanderungsgesetz vorzulegen.
Bedauerlicherweise hat die Bundesregierung mit ihrem langen Schweigen maßgeblich dazu beigetragen, dass die AfD erfolgreich Verschwörungstheorien über den GCM verbreiten konnte. Doch schaut man sich den Text an, stellt man fest: Behauptungen, wonach die Gestaltungsmöglichkeiten der Staaten in der Migrationspolitik eingeschränkt würden, sind falsch:
- Deutschland erfüllt bereits heute all die Bekenntnisse, die im UN-Migrationspakt niedergeschrieben sind, eine weltweite Erreichung bestimmter Standards ist jedoch geeignet, die Migrationsströme nach Deutschland und Europa zu begrenzen und klaren Regeln zu unterwerfen.
- Die im GCM festgehaltenen Empfehlungen und Maßnahmen entfalten keine völkerrechtliche Bindung, sondern sind eine Absichtserklärung der Staatengemeinschaft mit dem Ziel, die internationale Kooperation zu fördern („Dieser Globale Pakt stellt einen rechtlich nicht bindenden Kooperationsrahmen dar […]“, Punkte 7 und 15b).
- Ebenso bekräftigt der GCM das souveräne Recht jedes einzelnen Staates, seine nationale Migrationspolitik weiterhin autonom und selbst zu bestimmen.
- Dabei soll der nationale Gesetzgeber seine Entscheidungen gerade eigenverantwortlich treffen können.
Mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen hat die Bundesregierung ein teures Rentenpaket zu Lasten der jüngeren Generation verabschieden lassen. Unser Rentenexperte Johannes Vogel warf der Regierung vor, mit dem Paket würden die Kosten explodieren. Besonders erschreckend ist für uns die Tatsache, dass die Regierung auf die Fragen der Finanzierung keinerlei Antworten geben kann. Von einer umfassenden Verlängerung der Lebensarbeitszeit bis zu Steuererhöhungen ist damit noch alles möglich. Unterstützung erhielten wir in diesem Punkt auch von den Kolleginnen und Kollegen der Grünen, die z.B. bei der Mütterrente eine nachhaltige Finanzierung vermissen.
Die Einstufung Algeriens, Marokkos und Tunesiens sowie Georgiens als asylrechtlich sichere Herkunftsstaaten bleibt im Bundestag weiter umstritten. Das zeigte sich in der Debatte des Gesetzentwurfs, den die Bundesregierung drei Wochen nach der Ablehnung des FDP-Vorstoßes vorlegte. Wir fordern weiterhin, eine entsprechende Einstufung zügig vorzunehmen. Am Beispiel der Westbalkan-Staaten wurde bereits deutlich, dass so Verfahren beschleunigt und auf wirklich schutzbedürftige Personen fokussiert werden können.
Anlässlich des 100. Jahrestags des Ende des Ersten Weltkriegs plädieren wir für eine gemeinsame Vision Frankreichs und Deutschlands. Zusammen sollten wir an einem starken Europas in Frieden und Sicherheit arbeiten und eine Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) aus einem Guss voranbringen. Unsere beiden Länder müssen sich dafür einsetzen, dass die EU-Mitgliedstaaten in Handelsfragen mit einer Stimme sprechen und für den Abschluss von Freihandelsabkommen eintreten. In der Migrationsfrage plädieren wir für eine Stärkung des europäischen Grenzschutzes. Darüber hinaus setzen wir uns für eine verstärkte kulturelle und gesellschaftliche Zusammenarbeit ein.