Militärische Eskalation muss dringend verhindert werden
„Dass der Konflikt zwischen Serbien und Kosovo aufgrund einer Banalität wie dem Streit über Kfz-Kennzeichen erneut zu entbrennen droht, zeigt, dass die Spannungen zwischen den beiden Ländern längst nicht überwunden sind. Die Reaktion der Regierung Kurti auf Serbiens jahrelange Praxis im Umgang mit Autokennzeichen aus Kosovo ist einerseits nachvollziehbar. Andererseits trägt sie damit nicht zu einem friedlichen Miteinander bei, sondern zu einer Eskalation der Situation. Deutschland und die EU müssen hier vermittelnd tätig werden und sich dabei eng mit den USA im Rahmen der NATO abstimmen. Serbien und Kosovo müssen sich nun in Zurückhaltung üben und den Dialog wiederaufnehmen. Darauf sollte von der Leyen heute im Gespräch mit Serbiens Präsident Vucic dringend pochen und ihn dazu bewegen, von seiner provokativen Praxis abzulassen, mit der das Land die Beziehungen zu seinem Nachbarn seit Jahren über Gebühr belastet. Die alarmierenden Entwicklungen auf beiden Seiten der Grenze zeigen einmal mehr, wie wichtig die Präsenz der KFOR-Truppen für die Stabilität in der Region ist – gerade angesichts des fragilen Friedens im Norden des Kosovo. Einen brennenden Balkan, wie wir ihn bereits erlebt haben, müssen wir um jeden Preis verhindern.“