Als FDP-Fraktion haben wir gegen das Einsatzmandat gestimmt, das unseren Soldaten den Einsatz im Kampf gegen den IS und bei der Ausbildung irakischer Streitkräfte erlaubt. Nicht, weil wir den Einsatz und das Engagement nicht schätzen oder für nicht notwendig erachten. Sondern, weil die Bundesregierung weiterhin zwei unterschiedliche Einsätze vermischt: Luftaufklärung/Betankung aus Jordanien und Ausbildung im Nordirak. Das erste Mandat, die Unterstützung unserer Verbündeten durch Luftaufklärung, möchte die Regierung zu Ende März 2020 auslaufen lassen.
Hinzu kommt, dass die Ausbildungsmission bilateral stattfindet und nicht, wie üblich und angesichts der Herausforderungen angebracht, im multinationalen Verband. Beides sind für uns gravierende Fehlentscheidungen, die wir als verantwortungsvolle Oppositionspartei nicht mittragen können. Wir haben uns daher in einem Entschließungsantrag klar positioniert: Das Mandat für die Luftaufklärung muss verlängert werden, denn sie ist ein wirksamer Beitrag im Kampf gegen islamistischen Terrorismus. Die Ausbildung und Stärkung der irakischen Sicherheitskräfte muss in die bestehenden NATO-Strukturen integriert werden, um gemeinsam mit unseren Partnern Fortschritte erzielen zu können!
Durch die Zustimmung unserer Fraktion zum Grundsteuerkompromiss konnten wir eine wichtige Reform anstoßen, ohne dabei die Bürgerinnen und Bürger über Gebühr zu belasten. Die Öffnungsklauseln der Bundesländer ermöglichen, dass Länder eigene Steuerberechnungen erheben können. Im Zweifelsfall wären EigentümerInnen dann nach Landes- und Bundesrecht steuerpflichtig geworden. Nach unserem Widerstand wird nun im Gesetzestext verankert, dass es zu keiner doppelten Steuererklärung kommen darf. Neben der Gesetzesänderung wird auch die Protokollerklärung in unserem Sinne geändert. Unnötiger Bürokratieaufwand wird somit vermieden.
Mit einer namentlichen Abstimmung haben Bündnis 90/Die Grünen über ein flächendeckendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen abstimmen lassen. Für mich ist das reine Symbolpolitik. Fakt ist, dass die Autobahnen schon heute die sichersten Straßen sind. Jeder dritte Pkw-Kilometer wird auf ihnen zurückgelegt, aber nur 12,3 % aller Verkehrstoten und 6,9 % aller Unfälle mit Personenschaden überhaupt werden auf Autobahnen gezählt. Die gefährlichsten Straßen sind seit Jahren Landstraßen, auf denen rund 60 % der Verkehrstoten zu beklagen sind und für die bereits heute weitestgehend ein Tempolimit gilt.
Auch das Argument Klimaschutz ist bei genauerer Betrachtung nicht stichhaltig. Das Umweltbundesamt kam bereits in einer Untersuchung im Jahr 2009 zu dem Ergebnis, dass ein Tempolimit von 120 km/h für Pkw auf Autobahnen eine CO2-Einsparung von gerade einmal 9 % mit sich bringen würde. Bedenkt man, dass nur rund ein Drittel aller Pkw-Fahrstrecken auf Autobahnen zurückgelegt werden, so läge die tatsächliche Minderung bei nur lediglich 3 %. Der Lkw-Verkehr ist hier noch nicht einmal berücksichtigt, der ja bereits heute einem Tempolimit unterliegt.
Anstelle starrer Tempolimits plädiere ich deshalb für eine dynamische Verkehrslenkung, die sich nach Gefahren wie Nässe oder Verkehrsaufkommen richtet. So lassen sich die Limits flexibel und digital steuern, um für einen besseren und sicheren Verkehrsfluss zu sorgen.