Djukanovic schwimmen die Felle davon
anlässlich des Wahlausgangs in Montenegro erklärt die FDP-Bundestagsabgeordnete Renata Alt, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und Berichterstatterin ihrer Fraktion für den Westbalkan:
„Herbe Verluste für Milo Djukanovics DPS zeigen, wie groß der Verdruss über dessen autokratischen Führungsstil geworden ist. Nicht zuletzt durch den Streit um das neue Kirchengesetz hat er die jungen und orthodoxen Bürger in dem tief gespaltenen Land zugunsten der Oppositionsparteien mobilisieren können. Was Djukanovic nun droht, ist ein unangenehmes Zusammenleben mit einer ihm feindlichen gestimmten neuen Regierung. Ob sich aber das Bündnis um die pro-russische Demokratische Front mit den beiden pro-europäischen Allianzen auf ein Regierungsprogramm einigen wird, ist mehr als fraglich. Zweifelhaft ist, ob eine solche Regierung das Land in die richtigen Bahnen lenken wird. Wichtig bleibt, dass die EU ihre Zurückhaltung im Umgang mit den demokratischen Defiziten in Montenegro aufgibt. Das Hofieren als Spitzenreiter im EU-Beitrittsprozess fördert lediglich den Schein von Demokratie in dem Land. Dies kann und darf nicht im Interesse der EU liegen.“